Liebe Paten, liebe Freundinnen und Freunde unseres Nicaragua-Projekts,

hier kommt Ihre Spendenbescheinigung für 2022 – mit ganz großem DANK! Danken heißt:
Man „ge-denkt“ des Guten, das der andere getan hat, und äußert dazu sein positives Gefühl – so erklärt es das Wörterbuch. Ja, wir gedenken Ihrer treuen Spende und sind uns bewusst, dass sie nicht selbstverständlich ist in einer Zeit, in der eine Katastrophe die andere jagt. DANKE, dass Sie dazu beitragen, das Leben junger Menschen zu fördern – und sei es „nur“ eine kleine Schar von Kindern im kleinen Nicaragua!

Ein paar von ihnen möchten wir Ihnen hier vorstellen (Foto):

Nicabrief2022 1Das junge Mädchen (Vater unbekannt) heißt Vida und lebt seit ihrer Geburt im Heim Santa Clara. Sie ist 15 Jahre alt, intelligent und fleißig und hat bis jetzt erfolgreich alle Klassenstufen der Schule absolviert. Zur Zeit besucht sie die 4. Stufe der Secundaria (das entspricht etwa unserer 8. Klasse). Wir hoffen, dass sie die Schule bis zum Ende durchläuft und dann einen zukunftsfähigen Beruf erlernt. Leider kommt es immer wieder vor, dass Mädchen ab etwa 14, 15 Jahren ihre Schulausbildung abbrechen, mit jungen oder älteren Männern auf- und davongehen, Kinder bekommen, ohne Ausbildung bleiben. Damit dreht sich das Karussell aus Abhängigkeit, Armut, sexueller Ausbeutung und Gewalt weiter!
Janzel (16 Monate) heißt der Kleine, den sie auf dem Arm trägt. Er war erst 19 Tage alt, als ihn seine Mutter verließ. Als er zu den Schwestern kam, war er voller Wunden, Kot und Urin. Sein Bauchnabel war entzündet, er hatte Durchfall und Atembeschwerden. Die Schwestern päppelten ihn auf. Sie und die größeren Mädchen im Haus sind so etwas wie Ersatzmütter für ihn.
Edward (4), der so ernst dreinsieht, wurde ebenfalls schon im Babyalter von der Mutter verlassen. Als die Großmutter von der Arbeit kam, entdeckte sie, dass ihr Mann, der Großvater, „nicht korrekt“ mit dem Kleinen umging (!). Sie bat die Schwestern, ihn aufzunehmen. Jetzt zählt er zu den drei kleinen „barones“ (Jungen) unter neun Mädchen.
Ania (rechts) wird in Kürze 5 Jahre alt. Auch sie wurde von der Mutter schon als Baby verlassen und lebt seitdem im Heim. Sie ist ein fröhliches, aufgewecktes Kind und besucht schon die Vorschule. Hoffen wir, dass eine gute Zukunft auf sie wartet!

Nicabrief2022 2

Hier sehen Sie eine freudige Gruppe:
vier kleine und neun große Kinder,
Sr. Sobeyda (ganz links), Sr. M. Auxiliadora (hinten Mitte rechts),
die Tauf- und Firmpaten der Kinder, die zu Weihnachten zu Besuch gekommen sind.

Die gesellschaftliche Realität in Nicaragua sieht dagegen düster aus: Die Gefängnisse sind überfüllt mit politischen Gefangenen (dafür wurden Kriminelle entlassen). NGO’s werden reihenweise verboten und des Landes verwiesen. Alle Medien sind gleichgeschaltet, die Opposition kann sich nur noch aus dem Ausland zu Wort melden. Die katholische Kirche wird brutal verfolgt. Wissenschaftler und qualifizierte Fachkräfte verlassen das Land. Mit der Wirtschaft geht es bergab.

Das geschundene Land kommt in unseren Medien nur wenig vor. Umso mehr DANKEN wir Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender! Ihr Geld ist kein totes Kapital, sondern es redet:

Ihr Kleinen und Großen in Bluefields in Nicaragua! Hier in Alemania gibt es Leute, die an euch DENKEN und die etwas dafür TUN, dass ihr eine bessere Zukunft haben könnt.

Wir grüßen Sie sehr herzlich und wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute!

Monika Nolte (1. Vors.)